Mittwoch, Oktober 24, 2007

Singapore Fotos



Dienstag, Oktober 23, 2007

Kaffee

Ich verlasse mein Hostel viel zu frueh, aber der letzte Shuttlebus faehrt eben jetzt. Warten auf dem Flughafen. Einen Kaffee trinken. Asiatische Low Budget Airline. Die Sitzreihen sind, ich nehme an, da Asiaten im Durchschnitt kleiner als Eurpopaeer sind, noch naeher an einander. Ich packe meine Knie neben meine Ohren, kann aber nicht schlafen. Mein Sitzreihenvordermann ist ganz aufgeregt und kann nicht still sitzen, was dann ueber den Umweg meiner Knie, mich wach haelt. Ich muss mich zusammenreissen, ihm nicht an den Hals zu springen. Ich trinke einen Kaffee. Ankunft in Singapore, Regen, schwuel, Nachts gegen 3 Uhr. Da der erste Zug in die Stadt erst 5:31 faehrt, trinke ich noch einen Kaffee und esse einen Muffin. In der Stadt laufe ich auf der Suche nach einem Hostel umher. Es scheint keine Travellerstadt zu sein. Schliesslich finde ich ein YMCA und checke ein. Sind sehr edel fuer einen christlichen Verein, aber wer sagt denn, dass christliche Organisationen nicht auch reich sein koennen und Geld verdienen. Ein freundlicher Portier sagt mir, ich koenne erst gegen 10 Uhr in mein Dormitory. Ich will nur schlafen, laufe umher, trinke einen Kaffee und versuche wach zu bleiben. Ich wundere mich ueber die Werbung von einem gewissen Duschgarniturenhersteller namens Hans Grohe oder so aehnlich. Eine junge Frau rekelt sich nackt auf einer nassen, glaenzenden, schwarzen Oberflaeche und wird von Hans, aeh einem Duschkopf, ins Gesicht gespritzt. 10 Uhr im Hostel sagt mir ein anderer Portier, der Zimmerservice waere erst gegen 15 Uhr fertig. Nach einigem Zoegern schaffe ich es mich zusammenzunehmen, den Portier in Ruhe zu lassen und rueckwerts zum Ausgang zu gehen. Einen Kaffee trinken. Laufen, Stadt anschauen. Singapore dreht sich um Geld. Eine Skulptur soll den den ewigen Strom des Geldes symbolisieren. In der Mitte eines Platzes sprudelt der Springbrunnen des Reichtums. Singapore ist ein wilde Mischung der Kulturen, aber die Chinesen scheinen zu dominieren. Neben Chinatown gibt es noch little India und ein Arab Quarter. Weisse sind in der Minderheit. Viele gesichtslose Wolkenkratzer, hoch, aber nicht wirklich hoch, einige alte europaeische Gebaeude. Ich trinke einen Eiskaffee bei McDonalds. Ueberall Shopping Center. Ich frage mich, wovon die Stadt eigentlich lebt. Vielleicht basiert die Wirtschaft auf Einkaufstempeln. Ich trinke einen Kaffee, gehe zurueck zum YMCA Hostel, bekommen meinen Schluessel, erklettere meinen oberen Teil des Doppelstockbettes und falle in einen tiefen Schlaf.

Sonntag, Oktober 21, 2007

Abreisevorbereitungen

Morgen flieg ich nach Singapore, weshalb ich heute meinen Rucksack abgespeckt hab, alte Sachen in den Muell und andere aussortiert, um sie Morgen, in einem grossen Packet nach Berlin zu schicken.

Dazu gehoeren auch vier Doeschen Vegemite und zwei Packungen ANZAC-Biscuits. Wer noch nichts von Vegemite gehoert hat, das ist ein Brotaufstrich von Nutella-Aussehen und -Konsistenz, aber auf Hefebasis und salzig. Jedes australische Kind ist damit aufgewachsen und schwoert darauf. Vegemite gehoert sozusagen zur australischen Kultur. Fuer Aussenstehende ist der Geschmack, nunja, gewoehnungsbeduerftig. Ich fand, es schmeckt ein bisschen wie Sardellenpaste. Wenn du die Gelegenheit hast mit Australiern zusammen zu fruehstuecken, so werden sie dir ganz bestimmt mit erwartungsvollen Augen Vegemite anbieten und sich dann freuen, wenn du nach dem ersten Bissen mit traenenden Augen bestaetigst, dass es gut schmecke. Ich dachte mir, ich bringe mal ein paar Doeschen fuer meine lieben Freunde mit.

Da meine Zeit in Australien vorbei ist, hab ich auch noch die Karte mit den letzten Reisestationen ergaenzt.


Donnerstag, Oktober 18, 2007

Kristian kommt nach Hause

Es kann ziemlich aufreibend sein Fluege zu buchen. Ich war bei drei Reisebueros, habe eine Praktikantin und zwei Semiprofis genervt, Stunden im Internet gesucht und Emails mit einer freundlichen Frau aus San Francisco ausgetauscht. Die Praktikantin kam noch am weitesten, hatte ich ihr aber auch nur eine abgespeckte Version meiner Plaene vorgelegt, so konnte sie mir doch einen guten Preis nennen. Nur die versprochene Email mit dem ganzen Angebot bekam ich nie. Ein Anderer wollte mich nur los werden, meinte ich solle doch wieder kommen, wenn ich das Visum fuer China haette.

Letztendlich buchte ich alles ueber das Internet. Ich fand auf Wikitravel eine Liste mit Billigfliegern und einen Hinweis, es waere moeglich, auch so die Welt zu umrunden. In insgesamt fuenf Stunden, gestern Abend und heute Morgen, stueckelte ich mir so meinen Flug zusammen. Das ganze kostete nur 850 Euro! Japan musste ich leider rauswerfen. Kein (billige) Weg fuehrt von oder nach Japan.

Und hier ist er nun. Ich fliege mit so bekannten Fluggesellschaften, wie Tiger, Jetstar, Oasis, Zoom und, home sweet home, Air Berlin.

  • Perth -> Singapore

  • Singapore -> Hong Kong

  • Hong Kong -> Vancouver

  • New York -> London

  • London -> Berlin
Am 15. Januar um 10.50 Uhr bin ich wieder in Berlin. Dazwischen treibe ich mich noch ein bisschen in Asien und Nord Amerika rum.

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Nachtrag Aga-Kroete

"Baz the Queensland Cane Toad" auf Youtube
http://youtube.com/watch?v=gf77q1wCFKc

Montag, Oktober 15, 2007

Freiheit

Ich hab Ausgang bekommen. Ich bin frei, fuer eine Woche. Ging ganz schnell. Pack deine Sachen, wir fahren nach Kalgoorlie. Morgen fahr ich nach Perth.

Freitag, Oktober 12, 2007

Bungarra



Dieses Tierchen tauchte vor ein paar Tagen neben unserer Bohrstelle auf. Es ist ein Bungarra, auch Goanna genannt. Er bewegte sich traege von Schatten zu Schatten. Ich hab aber schon gehoert, dass sich diese Echsen auch schnell bewegen koennen, wenn sie sich angegriffen fuehlen, vorzugsweise auf den naechsten Baum. Sie koennen wohl aber nicht besonders gut sehen oder sind vielleicht auch nur zu nervoes oder einfach dumm, jedenfalls verwechseln sie dann den Menschen, von dem sie sich eigentlich angegriffen fuehlen mit einem Baum und erklettern diesen. Sie haben ziemlich lange Krallen. Das fuert dann zu Verletzungen.

Meine Putze

Ich hab von meiner Putzfrau einen Zettel hingelegt bekommen. Ich solle doch mein Zimmer etwas mehr in Ordnung halten. Das war so ein vorgefertigter, ausgedruckter Zettel. Aber meine beiden Kollegen bekamen keinen. Ich frag mich blos, wozu ich denn eine Putze habe, wenn ich dann doch selber aufraeumen soll?

Donnerstag, Oktober 11, 2007

Meine Nazi-Beichte

Heute hat mich jemand gefragt, ob ich denn als Kind auch die Sesamstrasse gesehen habe. "Ja", hab ich geantwortet, "die konnten wir auch hinter der Mauer aus Westberlin empfangen." Nach kurzem Zoegern fragte er mich dann, ob ich auch in der Hitlerjugend war.

Ich bin mir nicht sicher. Entweder er ist dumm oder er wollte mich verkackeiern. Beide Faelle gefallen mir nicht. Nun waere das bei irgendeinem rumlaufenden Idioten nicht weiter schlimm, nur war er nicht irgendeiner, sondern mein neuer Chef, zumindest fuer die naechste Woche, solange der andere in seiner verdienten Pause ist. Also ist mein neuer Boss entweder dumm oder er mag mich nicht. Beides keine guten Aussichten.

Eigentlich sollte ich ja Morgen, Freitag, auch in eine einwoechige Pause gehen, so wurde mir versprochen. Ich finde die habe ich nach sechs Wochen am Stueck auch verdient. Es sieht aber so aus, als wuerde sich das wieder verschieben. Also habe ich viel Zeit, um meinen neuen Chef besser kennenzulernen.

PS:
Ich hab gerade in meinem Briefkasten eine Email mit einem Buch als PDF bekommen. Das Buch ist von einem Adolf und geht um seinen Kampf. Wenn meine Adresse nicht schon in irgendeiner Datei bei irgendeiner Behoerde gespeichert war, dann ist sie es jetzt. Danke, lieber Freund! Aber ich will ja keine Namen nennen. Nur leider besteht meine Email-Adresse aus meinem Namen! Vielleicht sollte ich versuchen das Buch hier auszudrucken und meinem neuen Chef schenken?

PPS: Hier noch der politisch korekte Hinweiss, dass ich die PDF-Datei sofort nach erhalten geloescht hab.

Samstag, Oktober 06, 2007

Der einsame Bohrtruck - Ein Maerchen mit Bildern

Es war da einmal ein Bohrtruck. Er stand inmitten Australiens und weit und breit waren nur ein paar Buesche und viel roter Sand. Ab und zu kam ein Kaenguruh vorbeigehuepft oder ein Emu vorbeigestakst.




Und der Bohrtruck war einsam. Er traeumte von Bohrgestaenge und tiefen Bohrloechern, Diesel und hochwertigem Maschinenoel, Gesteinsprobesaecken, Granit, Erzen. Und vor allem traeumte er von Maennern die es pflegen und warten.

Das hoerte denn dann auch der Bohrmeister Mousse und seine beiden Gehilfen Pete und Kristian. Und sie kamen zu dem Bohrtruck inmitten Australiens. Und der Bohrtruck freute sich.




Die drei Maenner legten Bohrgestaenge an und bohrten tiefe Loecher in den australischen Boden, immer auf der Suche nach dem edlen Metall Gold. Die Probensaecke wurden ordenlich nebeneinander aufgereiht. Der Bohrtruck sollte fortan nicht mehr einsam sein und alle waren gluecklich.



Und so sollten sie noch viele Jahre weiter bohren. Und vielleicht fanden sie auch eines Tages Gold. Aber wer kann das schon wissen.

Montag, Oktober 01, 2007

Die ueblichen Probleme

Der Bohrtruck qualmte heut gleich zweimal. Das erste mal wegen einem auf einem der vier Motoren vergessenen Stofffetzen, beim zweiten mal hat dann beim Truckmotor selbst irgendein Elektrikteil geschmort. Und einer der, wahrscheinlich, Hydraulikschlaeuche ist von seinem Sockel entgesprungen und verteilte sein heisses Oel ueber den hinterern Teil des Trucks.

Zunehmend wird Hitze ein Problem, fuer Mensch wie Maschine. Mensch muss permanent Wasser trinken, dann ist es ganz gut zu ertragen. Das Schmiermittel, sonst traege dunkel blaugruene Masse, spritzt nur so aus dem Schlauch. Und wir haben erst Fruehling. Zu Weihnachten, der heissesten Zeit, arbeitet hier draussen keiner.